Kann ich einen Burnout haben, obwohl ich arbeitslos bin?

„Kann ich einen Burnout haben, obwohl ich arbeitslos bin?“ fragte mich vor kurzem eine Klientin, die sehr erschöpft und orientierungslos auf mich wirkte.

 

Überstunden oder eine Führungsrolle allein verursachen keinen Burnout. Es gibt Menschen, die dauerhaft viel arbeiten und trotzdem voller Energie und weit entfernt von Erschöpfung sind. Und es gibt gleichzeitig Menschen ohne Job, die im Burnout landen.

Denn Burnout resultiert nicht einfach nur aus Überarbeitung. Das Gefühl, ausgebrannt, erschöpft und ohne Antrieb zu sein, entsteht vielmehr dann, wenn wir an unseren Werten und Bedürfnissen vorbeileben und wenn wir regelmäßig dafür Beweise sammeln, dass wir vermeintlich keinen oder nur geringen Einfluss auf unser Leben und unser Glück haben.

 

Das erklärt, warum es auch zum Burnout führen kann wenn

 

  • wir arbeitslos sind und es trotz vieler Bewerbungen nicht klappen will, obwohl wir sehr leistungsorientiert sind
  • wir pünktlich Feierabend machen in unserem ungeliebten langweiligen Job, obwohl wir mal große Ambitionen hatten
  • wir maximal fremdbestimmt sind durch die Pflege von Angehörigen, obwohl wir Unabhängigkeit einst als unseren obersten Wert definiert hatten
  • wir mit Baby zuhause geistig unterfordert und körperlich überfordert sind und die Tage gleichförmig ineinanderfließen, obwohl wir Routinen nicht mögen und Abwechslung lieben
  • wir in Strukturen arbeiten, in denen wir einfach nichts bewegen und umsetzen können, obwohl wir eigentlich tatkräftige Macher-Typen sind und Herausforderungen brauchen
  • wir in einer sehr dynamischen Unternehmenskultur arbeiten und eigentlich ein Faible für langfristige Projekte und Planbarkeit haben

All diese Situationen können dazu führen, dass wir uns nicht selbstwirksam fühlen, sondern abhängig von anderen Menschen und Gegebenheiten. Und dieses Lebensgefühl von

  • „Ich habe mir mein Leben ganz anders vorgestellt“
  • „Mit mir ist doch was verkehrt“
  • „Ich kann ja eh nichts verändern“

ist viel förderlicher für das Entstehen eines Burnouts als das Empfinden eines Menschen, der zwar Überstunden macht, der aber das gute Gefühl hat, mit seinem Handeln einen Unterschied zu bewirken, etwas beeinflussen zu können und am richtigen Ort in der richtigen Position zu sein, die seinen eigenen Werten entspricht.

Burnout ist nicht gleich Burnout. Im schlimmsten Fall kann er zu Depressionen führen und gehört dann in die Therapie und nicht ins Coaching, aber es gibt viele Schritte auf dem Weg dahin und am besten ist es natürlich, Burnout-Prävention zu betreiben. Meiner Klientin habe ich nach ihrer bangen Frage die Burnout-Uhr nach Freudenberger gezeigt und sie gebeten, sich dort einzuordnen. In ihrem Fall war es noch nicht 5 vor 12. Wir konnten im Coaching viel erreichen durch

  • Das Reflektieren ihrer Werte
  • Die Definition einer privaten und beruflichen Umgebung, in der sie diese Werte gut leben kann
  • Das Sichtbarmachen und Steuern ihrer Energiequellen und  -räuber im Alltag
  • Das Verinnerlichen von Stressbewältigungsstrategien
  • Das Aufbrechen von blockierenden Glaubenssätzen & Verhaltensmustern

 

Wenn du das Gefühl hast, dein Leben könnte leichter sein und besser zu dir passen, wenn du das Bedürfnis nach mehr Selbstwirksamkeit, Klarheit und Orientierung hast und dir etwas Gutes tun möchtest, melde dich gerne bei mir für ein kostenloses Erstgespräch und wir überlegen gemeinsam, ob und wie dich ein Coaching dabei unterstützen kann. 

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