Von Fehlern, Fußball und Führung

„Und wenn wir Fehler machen, dann bügeln wir sie wieder aus!“

 

Mein stärkster Impuls zum Thema Fehlerkultur kam nicht aus einem Führungskräftetraining – sondern vom Fußballplatz meines Sohnes.

 

Fußballeltern kennen das wahrscheinlich: Vor jedem Spiel steht das Team im Kreis und dann wird irgendwas Markiges gerufen oder gebrüllt, oft der Name des Vereins oder Slogans wie „Wir schaffen das!“ oder „Ein Team!“ oder „Einer für alle, alle für einen!“

Dieses Mal also: „Und wenn wir Fehler machen, dann bügeln wir sie wieder aus!“

Das ist weder besonders eingängig und knackig, noch sorgt es wahrscheinlich dafür, dass die gegnerische Mannschaft eingeschüchtert wird, aber wenn man es genauer betrachtet, ist es eine richtig gute Ansage!

 

Denn Fehler passieren. Beim Fußball, im Business, im beruflichen und privaten Miteinander, in Klausuren, bei Entscheidungen, in der Führung, in der Kommunikation. Überall. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Entscheidend ist: Was machen wir dann?

Es wäre naiv, Fehler nicht einzukalkulieren und fatal, sie nicht wieder auszubügeln.

 

Und das ist für mich der Unterschied zwischen Optimismus und Zuversicht:

Ich gehe optimistisch davon aus, dass schon alles glatt gehen wird. Kann passieren, muss aber nicht.

Eine zuversichtliche Haltung hingegen bedeutet für mich: Es kann sein, dass ich Fehler machen werde und dass Herausforderungen und Hürden auf mich zukommen werden, die mich erstmal ins Straucheln bringen und – auf das Fußballspiel bezogen – mich in den Rückstand kommen lassen. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich aus diesen Erfahrungen lernen kann und dass ich genug Lösungskompetenz besitze, um

  • Einen Rückstand wieder auszugleichen
  • Um Entschuldigung zu bitten, wenn ich merke, dass ich Mist gebaut habe
  • Einen Plan B zu entwickeln, wenn Plan A gescheitert ist
  • Mir Hilfe zu holen, wenn ich gerade allein nicht weiterkomme
  • Meine Strategie über den Haufen zu werfen, wenn sie nicht funktioniert

Und wenn ich das alles kann, dann kann es sogar sein, dass ich das Spiel noch drehe. Und ein gedrehtes Spiel – das wissen wohl alle Fußballfans, Fußballeltern und Sportler*innen – fühlt sich oft sogar noch viel besser an als ein glattes 3:0.

 

Was ist dein persönlicher „Teamkreis-Spruch“, wenn es drauf ankommt?

Und welche Haltung hilft dir im Alltag mehr: Optimismus oder Zuversicht?

 

 

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