Neid als positiver Motor für Veränderungen?

Der Todsünde Neid etwas Positives abgewinnen? Das wirkt auf den ersten Blick ein bisschen schräg und irgendwie verurteilenswert. Denn bei dem Satz „Ich beneide dich!“ schwingt immer auch ein bisschen mit „Ich gönne dir das nicht!“ oder „Du hast das nicht verdient!“

 

Oft meinen wir in Wirklichkeit aber eher „Ich hätte das auch verdient!“ Nun ist es ein Leichtes, in diesem Neidgefühl hängenzubleiben. Zwar ist Neid kein besonders erstrebenswertes, in der Gesellschaft anerkanntes und attraktives Gefühl, aber es bietet einem mindestens zwei Chancen der Reaktion (und aus mehreren Handlungsmöglichkeiten wählen zu können, ist ja an sich schon mal positiv):

 

a) Wir können grollen, uns vom Leben, der Gesellschaft, dem Chef, wem auch immer ungerecht behandelt fühlen, denn wir haben ja nicht die gleichen Voraussetzungen wie der, den wir beneiden. Oder wir hatten einfach nicht so viel Glück. Wir sind Opfer der Umstände, uns sind die Hände gebunden, man kann halt nicht alles haben usw. usf. Das ist eine sehr bequeme Haltung, aber eben auch sehr passiv und hervorragend dafür geeignet, nicht handeln zu müssen.

 

Variante b) ist anstrengender, unbequemer, riskanter, aber am Ende meist lohnender und erfolgsversprechender. Wir können genauer hingucken, was wir da beneiden.

 

Denn: Beneiden Sie den anderen wirklich um die Gehaltserhöhung? Oder um die damit verbundene Wertschäzung? Um die finanzielle Freiheit? Das Gefühl von Sicherheit? Und: was hat derjenige gemacht, um diese Gehaltserhöhung zu erreichen? Hat er geschickt verhandelt und würden Sie auch gerne so sicher und klar für sich selbst eintreten können? Oder hat derjenige sich beruflich in Form von Überstunden, Wochenendarbeit oder einer neu übernommen Führungsverantwortung für eine Gehaltserhöhung qualifiziert? Wären Sie dazu auch bereit? Oder hätten Sie gerne nur das Mehr an Geld, nicht aber das Mehr an Verantwortung und Arbeit? Hat derjenige vielleicht sehr viel Zeit und Geld in einer Weiterbildung investiert? Hätten Sie denn auch Interesse daran, etwas Neues zu lernen?

 

Neid kann also durchaus in etwas sehr Positives umgewandelt werden – eine ordentliche Portion Selbstreflektion und Ehrlichkeit mit den eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Motivatoren vorausgesetzt.

 

Lassen Sie uns gerne gemeinsam im Rahmen eines Coachings erforschen, was Sie sich in Ihrem Leben wünschen und wie Sie erreichen können, wonach Sie sich sehnen. Denn Sehnen klingt doch schon wesentlich schöner und förderlicher als Neiden, oder?

 

 

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